Nächstes Jugendgruppenleitertreffen am Samstag, 3. Dezember 2022 ab 9.30 Uhr im Animationszentrum Ephata

 


Der Horeb als alternativer Kirchenstandort

HINTERGRUND

 

Ob der Horeb (Hebräisch für „Ödland“ oder „Wüstengebiet“) einst mit dem Sinai-Berg identisch war oder später mit ihm gleichgesetzt wurde, ist bis heute ungewiss. Wie dem auch sei: der Eupener „Berg Horeb“ ist ein stiller Hügel auf der Kornei zwischen Kettenis und Schönefeld und versteht sich von Beginn an als „alternativer Kirchenstandort“, wie Johannes Funk, Mitarbeiter der Oikos VoG, erläuterte.

Im Frühjahr 1985 haben Leiter der Eupener Jugendgruppen damit begonnen, diesen Bereich, der von der Familie Alfred Bourseaux unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde, instand zu setzen. Der dortige kleine Teich war im Laufe der Jahre mit Pflanzen bewachsen, sodass die Jungen der Patro-St.Nikolaus eine Säuberungsaktion durchführten, wobei Hauptleiter Marcel Förster sogar aus dem Wasser „gefischt“ werden musste. Die Eupener Pfadfinder bauten eine Blockhütte, während die Firmlinge den Altartisch, der vom damaligen Eupener Kaplan Jean Pohlen zur Verfügung gestellt wurde, mit Mosaikstücken von Peter Hodiamont gestalteten.

Beim Jugendkreuzweg am Karfreitag 1985, der auf dem Berg Horeb endete, wurde vom Jugendheim Unterstadt ein großes Holzkreuz aufgestellt, das über die Jahre aber morsch wurde, weil Wasser in das Holz eindrang. Um dies zu verhindern, hat die Stadt Eupen im April 2011 aus eigenen Antrieb ein neues sieben Meter hohes Holzkreuz mit Kupferblechkappen errichtet, um das inzwischen schon zweite Holzkreuz nach 1985 zu ersetzen. Im April 1988 wurden in Zusammenarbeit mit dem Eupener Hobby-Künstler Helmut Hamacher („Helle“) Kreuzwegstationen in Kupfer gegossen. Die Stationen wurden auf runden Holzpaletten befestigt, die wiederum auf ein Betonfundament aufgestellt wurden. Diese Arbeiten wurden von Jugendlichen der Eupener Jugendgruppen durchgeführt. Die Kupferplatten wurden aber inzwischen alle gestohlen und durch einfache Bilder ersetzt.

Auf dem Berg Horeb wurden Bänke aufgestellt, sowie Blumen und Bäume gepflanzt. Der Hügel wurde mehr und mehr zu einer Begegnungsstätte für Jugendliche. Die Initiative kam von der Gruppe „Kontakt“, die sich aus Leitern der Eupener Jugendgruppen zusammensetzte. Die Gruppe verstand sich als „Werkzeug im Aufbau christlicher Jugendarbeit“.

Am Anfang des Berges Horeb stand der seelsorgliche Wunsch des ehemaligen Unterstädter Kaplans Johannes Funk, „Räume für Jugendliche auch außerhalb der Kirche“ zu schaffen. In den 1980er Jahren herrschte Aufbruchstimmung in der Jugendpastoral. Vieles wurde ausprobiert, von dem sich manches durchgesetzt und bis heute Bestand hat. Der Horeb versteht sich als eine Art „heiliger Boden“ für das Eupener Land, zu dem sich die Menschen aus allen Pfarren zugehörig fühlen können, erklärte Johannes Funk. An diesem Ort endeten so manche Osterspiele der Jugendgruppen am Karsamstag. Nicht selten wurde an diesem Ort übernachtet, um das Feuer für den Gottesdienst am frühen Ostersonntag zu hüten.

Lange Jahre fand dort Ende August der Gottesdienst zum Abschluss der Ferienlagerzeit statt. Anlass war der Unfalltod des 19-jährigen Martin Van Noppen am 11.August 1986 während des Sommerlagers der Pioniere St. Martin in Bergamo. Für ihn wurde damals auf dem Berg Horeb ein Baum gepflanzt. Daraus entwickelte sich ein jährlicher Gedenkgottesdienst für verstorbene Pfadfinder und schließlich eine Lagerabschlussfeier. Heute findet diese in einem Holzhaus am Knippweg statt. Das Gedenken für tote Freunde findet auf Anregung von Freddy Derwahl inzwischen am Karfreitag in der Garnstock-Kapelle statt. (Quelle: Grenz-Echo/kli)


St. Martin zieht in kleiner Besetzung durch Eupen

In Patrouillenstärke zog am Donnerstagabend der St.-Martins-Zug durch die Stadt. Ein großer Zug war bekanntermaßen aus Coronagründen in diesem Jahr nicht möglich. Trotzdem hatten die Kinder ihre Freude.

Es wird dunkel in Eupens Unterstadt. Manch einer hastet mit den letzten Einkaufstaschen den Häusern zu, im Haas-Casino sitzen die ersten an den Tischen. Doch es passiert noch etwas. Pfadfinder der Einheit Franz von Assisi sind zu sehen. „Wir gehen heute noch zum Krankenhaus und singen“, erzählt einer.

Doch dann erschallt Martinsmusik aus zwei Kastenwägen, in denen es sich der heilige Mann samt Gefolge bequem gemacht hat. Jan Ernst, jüngster Spross einer Dynastie heiliger Männer, lässt sich von seiner Freundin das Outfit richten. „Ich habe noch nie vorher auf einem Pferd gesessen“, erzählt der 18-jährige. Muffensausen hat er trotzdem nicht. Das muss er auch nicht haben, denn das Pferd, das die Reitfreunde Stockem für ihn ausgesucht haben, ist ein ausgesprochen ausgeglichener Zeitgenosse, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt.

Vater Gerd Ernst, der selbst lange als Bischof von Tours amtiert hat, klärt noch etwas mit den Beamten der Polizeizone Weser-Göhl. „Ich finde es sehr gut, dass er das macht“, erklärt der stolze Vater. „Es ist schön, wenn die Jugend die Tradition weiterführt“, meint er. Draußen haben sich schon Pauline, Emilia und andere Kinder mit Laternen aufgestellt und warten mit ihren Familien. „Der St. Martin reitet auf einem Pferd“, weiß die vierjährige Paulina ganz genau. Den St.-Martin-Light nehmen die Eltern hin. „Es ist besser als nichts“, sagt die Mutter.

Für St. Martin ist der Zug schon die dritte Station des Abends. Vorher war der Heilige noch im Klösterchen und im Altenheim St. Josef gewesen, um den Senioren eine Freude zu machen. „Die alten Menschen haben auch Laternen gebastelt, wir haben sogar mit ihnen einen kleinen Martinszug gemacht“, erzählt Bettina Meessen.

Jetzt wird es ernst für den jungen St. Martin: Das Pferd kommt! Eine Reiterin sagt ein skeptisches „Oh!“, als sie hört, dass Jan Ernst noch nie geritten ist. Doch alles wird gut. St. Martin schafft es wie seinerzeit der echte auf das Pferd und nimmt gemütlich im Sattel Platz. Auch die kaltblutbespannte Kutsche und die Soldatinnen der Reiterfreunde sind parat, die Kgl. Harmonie Eupen stellt sich auf, und mit dem Martinslied reiten der Heilige und sein Gefolge los.

Die Kinder der Pfadfindereinheit Franz von Assisi stehen dicht am Straßenrand mit ihren Leitern. Klar, die Laternen sind natürlich alle selbst gemacht. Max hat die seinige in Form eines Häuschens bemalt. Der Zug geht weiter Richtung Olengraben. Die Harmonie stimmt den Triumphmarsch aus Guiseppe Verdis Oper „Aida“ an, wohl um Corona und die Hochwasserfolgen wegzublasen und wieder in Normalität zu gehen.

Die Pioniere von St. Martin haben sogar wie in normalen Zeiten einen Kasten mit Papierwänden mit Feuersymbolik gebaut, den sie auf zwei Stangen transportieren. Die Pfadfinder sind in allen Altersstufen jedenfalls gut präsent, als der patrouillenstarke Zug vorbeigeht. Die Meinung über den Martinszug-Light ist jedenfalls gemischt. „Zumindest die Jugendgruppen hätte man mit Abstand mitgehen lassen sollen“, sagt Cecile Calles. Caroline Reuter und Ramona Plumacher sind traurig darüber, dass es keinen „richtigen“ Zug gibt. Vor allem kritisieren sie die mangelnde Absperrung des Straßenrandes.

Aber dennoch: Manche feiern auch gemeinsam mit den Kindern in ihrer Garage bei Keksen und Tee ihren Sankt Martin, auch als der Zug längst vorüber ist.

(Quelle: Grenz-Echo)


Osterspiel 2018

Am Samstag 24. März 2018 trafen sich mehr als 200 Kinder, Jugendliche und Leiter aus den verschiedenen Eupener Jugendgruppen zum diesjährigen Osterspiel unter dem Thema "Heute schon die Welt verändert?". Quer durch die Stadt waren an 12 verschiedenen Stationen zahlreiche Aufgaben zu lösen, die zeigen sollten, dass man in unterschiedlichen Bereichen etwas tun kann, um die Welt zu verändern: Kampf gegen den Hunger in der Welt, indem wir Lebensmittel mehr schätzen, weniger wegwerfen und mit anderen teilen; bessere medizinische Versorgung auch für Menschen in den Ländern des Südens; Vandalismus vermeiden oder melden; Vorbeugung gegen Drogenkonsum; Hilfe für Opfer von Naturkatastrophen; etwas tun gegen den Mangel an Bildung; Klimawandel, Umweltverschmutzung und Verschmutzung der Meere oder des Trinkwassers, die auch von meinem eigenen Verhalten abhängen; bis hin zur Hoffnung auf eine friedliche Welt ohne Gewalt, Kriege und Terrorismus... Gemeinsam wurden so bunte Handabdrücke gesammelt, die zeigen sollten, dass wir alle bereit sind mit anzupacken, um diese Welt zu verändern...


Wenn sich Kirche und Jugend zum Feierabendbier oder Frühstück treffen

Die Jugend für die Kirche zu begeistern, ist heutzutage nicht immer ganz einfach. Dennoch engagieren sich seit über 30 Jahren Eupener Pfadfinderleiter für die Kirche, wenn auch in einem anderen Rahmen als früher. Einmal im Monat treffen sich Dechant Helmut Schmitz und Eupener Jugendleiter, um Projekte zu besprechen und Information auszutauschen.

Die Initiative ist aber nicht neu. 1983 lud der damalige Kaplan Jean Pohlen zum ersten Mal alle Eupener Verantwortlichen der Jugendgruppen ein, um sich mit ihnen über verschiedene Dinge auszutauschen. Gleichzeitig wollte man den Jugendlichen die Kirchenwerte näher bringen.

Bei den monatlichen Treffen geht es aber in erster Linie nicht darum, kirchenpolitische Jugendarbeit zu betreiben. "Unsere Einheiten in Eupen sind alle nach Heiligen benannt und es gibt natürlich fundierte Inhalte und Werte, die wir vermitteln und vorleben möchten. Wir möchten die Jugendbewegungen begleiten, aber wir wollen hier nichts verkaufen", erklärt Helmut Schmitz. "Jeder, der mitmachen möchte, kann sich beteiligen, das ist aber keine Pflicht", führt der Dechant an. So wolle man mit einem gemeinsamen Osterspiel, an dem alle Einheiten teilnehmen, an das Osterfest im Allgemeinen erinnern und nicht die Jugend auf die Kirche trimmen.

Den Jugendgruppen werden viele Initiativen angeboten, die sie aber gar nicht alle wahrnehmen können, da ihre Trimesterpläne nicht nur aus kirchlichen Aktivitäten besteht. "Wir machen bei diesen Treffen natürlich für unsere Projekte und Veranstaltungen Werbung und hoffen auf Unterstützung, denn alleine lassen sich viele Sachen einfach nicht stemmen. Ich denke da zum Beispiel an den St. Martinsumzug oder das Friedenslicht".