Bilder der Friedenslichtfeier 2022 in Eupen (Belgien), Friedenskirche / Images de la veillée Lumière pour la Paix 2022 à Eupen (Belgique) / Beelden van de vredeslichtviering 2022 in Eupen (België)
Friedenslicht aus Bethlehem erreicht Belgien
Eine Lichterkette durchs ganze Land
Am Sonntag Abend traf in der Eupener Friedenskirche das Friedenslicht aus Bethlehem ein. Inmitten des Weihnachtsmarkttrubels ein Moment der Besinnung auf die wesentlichen Dinge des Lebens und die Kernbotschaft des Weihnachtsfestes. Es war die erste ‚normale‘ Friedenslichtaktion nach drei Jahren. In dieser kurzen Zeit hat sich viel ereignet: die gesundheitliche Krise der Corona-Pandemie, die Hochwasserkatastrophe in unserer Region und seit nunmehr fast zehn Monaten der Krieg in der Ukraine mit den noch nicht ganz absehbaren Folgen für unseren Kontinent und unsere Gesellschaft.
Ausgerechnet am Samstag, dem internationalen Tag der Menschenrechte, wurde in Wien das Friedenslicht an Delegationen aus 21 europäischen Staaten verteilt. Zum ersten Mal dabei: Moldau und Monaco. Aber auch auf den amerikanischen Kontinent wird das Friedenslicht gebracht. Argentinien, Chile und die Vereinigten Staaten von Amerika sind dort die ersten Stationen. Besonders berührend: auch in die Ukraine wird das Friedenslicht gebracht, um dort ein wenig Licht, Wärme und Hoffnung zu spenden.
Wie in jedem Jahr war bereits am Freitag Abend eine belgische Delegation nach Wien aufgebrochen, um das Friedenslicht für die Feier in Eupen in Empfang zu nehmen. Die Besonderheit in diesem Jahr: 16 junge Leute aus allen Provinzen und Bistümern des Landes bildeten die Vertretung und werden sich bemühen, das Friedenslicht landesweit zu verteilen. Ziel ist es, dass die kleine Flamme, die in der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet wurde, bis Weihnachten zu einer Lichterkette wird, als Zeichen der weltweiten Verbundenheit und Solidarität.
Die Feier in der Friedenskirche enthielt traditionelle Pfadfinderelemente, wie das Versprechenslied und das Abendlied, die in den drei Landessprachen gesungen wurden. Beeindruckend auch das Zeugnis von Victor Laguna, welches per Videobotschaft aus La Trinidad in Nicaragua eingespielt wurde. Dort sind Pfadfinder damit beschäftigt, eine neue Kapelle für ihre Gemeinde zu bauen. Laguna selbst hat im Sommer an einem Freiwilligeneinsatz mit Pfadfindern aus Polen, Deutschland und Frankreich teilgenommen, die an der polnischen Grenze zur Ukraine den Flüchtlingen beigestanden haben. Nicht gerade selbstverständlich, wenn man weiß, dass Nicagaragua selbst regelmäßig von tropischen Wirbelstürmen, Überschwemmungen, Erdbeben und Tsunamis heimgesucht wird.
Von den belgischen Jugendlichen, die an der Wienfahrt teilgenommen haben, wurde die Einheit in der Gruppe unterstrichen, die trotz der unterschiedlichen Sprachen geherrscht habe. Auch betonten sie ihren Willen zum Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Klimaschutz. Dies wollen sie vor allem in der Gruppenarbeit mit den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen immer wieder anpacken und umsetzen.
Bischof Jean-Pierre Delville lobte dann auch den Einsatz der jungen Leute. Er wies aber auch darauf hin, dass es überall auf der Welt Menschen gibt, die dieses Licht brauchen. Natürlich dachte er dabei an die Menschen in der Ukraine. Er erinnerte an die Situation im Ost-Kongo, an die von Hunger bedrohten Menschen und diejenigen, die besonders unter den Auswirkungen der derzeitigen Energie- und Wirtschaftskrise zu leiden haben. Bischof Delville war es dann auch, der den Vertretern der verschiedenen christlichen Religionsgemeinschaften als erste das Friedenslicht weitergab, bevor es an die angereisten Delegationen aus allen Landesteilen verteilt wurde. In den kommenden Tagen und an Weihnachten wird das Friedenslicht in zahlreichen Gemeinden und Pfarren des Landes verteilt, so auch in Ostbelgien. Für alle die noch kein Friedenslicht haben, ist es ab sofort im Animationszentrum Ephata, Bergkapellstraße 46 in Eupen erhältlich.
Das Friedenslicht kommt auch in Corona-Zeiten!
2020 - ein Jahr in dem wir uns mehr denn je nach einem Hoffnungsschimmer sehnen... Auch und gerade in diesem Jahr soll das Friedenslicht möglichst vielen Menschen ein kleines Licht ins Dunkel bringen.
In diesem Jahr wird es keine große Lichtverteilungsfeiern geben, weder eine internationale Feier der Pfadfinderverbände in Österreich, dem Ursprungsland der Aktion (siehe Hintergrund), noch eine nationale Feier in Eupen.
Still aber nicht heimlich soll das Friedenslicht seinen Weg in möglichst viele Orte unseres Landes finden. Wiederum engagieren sich vor allem Pfadfinderinnen und Pfadfinder, das Licht in möglichst viele Kathedralen, Kirchen und Kapellen zu bringen, wo es für alle zugänglich sein soll.
Am 14. Dezember wird das Friedenslicht die Grenze überschreiten und durch deutsche Pfadfinder an eine belgische Delegation überreicht werden. Eine nicht-öffentliche Feier (gemäß den COVID-Regeln)
wird um 18.30 Uhr in den sozialen Netzwerken Facebook und Youtube übertragen. Das Friedenslicht aus Bethlehem ist dann ab Dienstag dem 15. Dezember im Animationszentrum Ephata in Eupen
erhältlich.
Wir suchen Orte in ganz Belgien (Pfadfinderlokale, Kirchen, Schulen, öffentliche Einrichtungen) die das Friedenslicht aus Bethlehem empfangen können und wohin diejenigen kommen können, die das
Friedenslicht für ihre Familie, ihre Jugendgruppe der Gemeinschaft erhalten möchten.
Was man anschließend mit dem Friedenslicht auch unter Corona-Bedingungen machen kann, dazu findet ihr eine Reihe Anregungen im Download hier unten.
Wir sind zuversichtlich, dass das Friedenslicht wohl das gleiche schaffen wird, was ein kleines Virus schon geschafft hat, nämlich ein ganzes Land anzustecken...
Hintergrund
Friedenslicht aus Betlehem ist eine Aktion die ihren Ursprung in einer Sendung des österreichischen Fernsehens (ORF) hat. „Licht ins Dunkel“ ist eine große Weihnachtsgala zur Unterstützung von Behinderteneinrichtungen. 1986 hatten die Verantwortlichen des Senders ein Kind nach Betlehem entsandt, welches dort in der Geburtskirche Jesu Christi ein Licht entzündete welches dann per Flugzeug nach Wien transportiert wurde, um dort auf die Bühne der Fernsehshow gebracht zu werden. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder Österreichs haben diese Idee aufgegriffen. Sie verteilen das Friedenslicht von Wien ausgehend an die verschiedenen Regionen und Einheiten des Landes. An den Landesgrenzen angekommen hat das Friedenslicht sehr bald einen Weg in die Nachbarstaaten gefunden. Zunächst in den Osten, damals noch durch den „Eisernen Vorhang“, nach Budapest, Prag Krakau, oder in das umkämpfte Sarajewo. Später dann in die Slowakei, Tschechien, Deutschland, Italien, Bosnien, Slowenien, Ukraine, Russland, Serbien, Kroatien, Litauen, Lettland, Schweden, Liechtenstein, Schweiz und selbst bis in die USA, nach Mexiko, Argentinien, Süd-Afrika und Japan.
1996 leuchtet das Friedenslicht zum ersten Mal in Belgien. Die Pfadfinder der deutschsprachigen Region Hohe Seen hatten das Licht von ihren luxemburger Freunden entgegen genommen. Bereits im darauf folgenden Jahr luden die ostbelgischen Pfadfinder zu einer Lichtverteilung an den Friedensbrunnen auf der Eupener Klötzerbahn verbunden mit einer ökumenischen Feier in der Friedenskirche ein. Seit 20 Jahren haben sie damit das gesamte Land und die angrenzende Euregio entflammt. Da der Zustrom der Delegationen aus dem gesamten Land immer größer wurde siedelte man – nach Stationen in der Klosterkirche und der Nikolauskirche – zum Garnstock-Kloster über. Dieses ist verkehrstechnisch günstig gelegen und bietet viel Raum für alternative Formen der Feier. Bewusst wurde dieser Ort auch ausgewählt, weil er genau auf der Sprachengrenze zwischen deutschsprachigem und französischsprachigem Raum liegt. Gleich neben dem Garnstock sind die alten Grenzsteine noch sichtbar, die ehemals Belgien und Preußen trennten. Auch solche Grenzen möchte das Friedenslicht überwinden. Die Friedenslichtfeier ist eine der wenigen Gelegenheiten bei der Vertreter der kirchlichen Jugendarbeit aus den drei Landesteilen zusammen kommen und Hand in Hand arbeiten. Der Pfadfinderverband bemüht sich in jedem Jahr eine gemischte Delegation mit Vertretern der drei Landesteile nach Wien zu schicken um dort das Friedenslicht für Belgien in Empfang zu nehmen.
2016 feiert das Friedenslicht 30jähriges Bestehen und seit 20 Jahren findet die Aktion auch in Belgien statt. Aus diesem Grund zieht die Friedenslichtfeier um in die Innenstadt, zur Pfarrkirche St. Josef.
Frieden braucht Vielfalt - zusammen für eine tolerante Gesellschaft
Es ist schon fast ein kleines Wunder! In den Tagen vor Weihnachten geschieht, unbemerkt von der großen Masse, etwas Seltsames und doch sehr Anrührendes. Ein kleines Licht reist durch ganz Europa und in die weite Welt, vervielfältigt sich zigtausendfach und erhellt Wohnstuben, Kirchenräume, Festsäle und vor allem... unendlich viele Herzen. Die Rede ist vom sogenannten Friedenslicht aus Bethlehem.
Seit mehr als 20 Jahren organisieren die Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft die Verteilung des Friedenslichts für ganz Belgien. Dazu bricht bereits am Freitagabend eine belgische Delegation nach Linz auf, wo am Vorabend des 3. Advent das Friedenslicht aus Bethlehem an Delegationen aus mehr als 30 europäischen Staaten verteilt wird.
In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto “Frieden braucht Vielfalt - zusammen für eine tolerante Gesellschaft”. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder wollen den Auftrag von Lord Robert Baden-Powell folgen und sich für eine bessere Welt einsetzen. Sie fördern den Austausch zwischen Kulturen, Nationen und Religionen und versuchen mit kleinen Schritten Frieden und Verständigung zu fördern. Das Friedenslicht aus der Geburtsgrotte Jesu Christi in Betlehem steht dabei für die Hoffnung auf Frieden, welche Christen, Juden und Muslime gemeinsam verbindet.
„Eine Schwierigkeit hört auf, eine solche zu sein, sobald ihr darüber lächelt und sie in Angriff nehmt.“ (Lord Robert Baden-Powell, Gründer der Weltpfadfinderbewegung)
Mit dem Friedenslicht stellen sich die Pfadfinder und Pfadfinderinnen dieser Herausforderung. So ist die Weitergabe des Lichtes immer ein Schritt auf andere Menschen zu. Sei es über Sprach- oder Landesgrenzen hinweg, zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen oder Religionen, zwischen jung und alt, reich und arm, immer verbunden mit dem Ziel, dem anderen einen kleinen Lichtblick zu schenken. Viele Gruppen, die sich an der Aktion beteiligen, vor allem Jugend- und Pfarrgruppen, verbinden mit dem Friedenslicht ein soziales Engagement oder einen Besuch bei Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen.
Frieden zu schaffen ist gar nicht so einfach! Sei es im engsten Freundeskreis, in der Schule, auf der Arbeit oder auch nur mit sich selbst. Frieden zwischen verfeindeten Menschen und Nationen zu schaffen ist noch komplizierter. Die Herausforderung besteht darin, durchgehend daran zu arbeiten und trotz aller Hindernisse das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Zusammen mit anderen Menschen ist es oft einfacher, einen langen und schwierigen Weg zu bewältigen. Deswegen ermutigen die Pfadfinderinnen und Pfadfinder „alle Menschen guten Willens“ sich gemeinsam und guten Mutes auf diesen Weg zu machen.
Das Friedenslicht aus Betlehem überwindet auf seinem über 3.000 Kilometer langen Weg nach Belgien viele Mauern und Grenzen. Es verbindet Menschen vieler Nationen und Religionen miteinander. Die Friedenslicht-Aktion gibt es seit 1986. Sie wurde vom Österreichischen Rundfunk (ORF) ins Leben gerufen. Jedes Jahr entzündet ein Kind das Friedenslicht an der Flamme der Geburtsgrotte Christi in Betlehem/Palästina.
Am Sonntag, 16. Dezember, wird das Friedenslicht um 17.30 Uhr in der Friedenskirche an der Eupener Klötzerbahn erwartet. Im Rahmen einer besinnlichen Feier, vorbereitet durch die Pfadfinder wird das Licht an die zahlreichen Delegationen aus dem ganzen Land und aus der benachbarten Euregio verteilt. Dazu ist auch die hiesige Bevölkerung recht herzlich eingeladen.
Wer nähere Informationen dazu wünscht, wende sich an: Regionsbüro, Aachener Straße 78, 4700 Eupen, Tel. 087/55.43.64, e-mail : regionhoheseen@skynet.be oder Animationszentrum Ephata, Bergkapellstraße 46, 4700 Eupen, Tel. 087/56.15.10, e-mail : ephata@skynet.be
Friedenslicht aus Bethlehem in Eupen eingetroffen
Nach einer mehr als 3000 km langen Reise ist das Friedenslicht aus Bethlehem in Belgien eingetroffen. Eine Delegation von Pfadfinderinnen und Pfadfindern aus den drei Landesteilen hatte es am Samstag im Rahmen einer internationalen Feier in Wien entgegen genommen. Bischof Jean-Pierre Delville drückte die Hoffnung auf Frieden für die Völker dieser Welt aus: "Ich dachte daran, dass eines Tages das Licht von Bethlehem ihnen helfen könnte, ihre Probleme zu lösen, weil seine Flamme ein neues Licht auf die Gesichter der Menschen wirft." Von Eupen aus wird das Friedenslicht in den kommenden Tagen in ganz Belgien verteilt. Wer möchte, kann es bis zum 23. Dezember zu den üblichen Öffnungszeiten im Animationszentrum Ephata erhalten. In vielen Pfarrgemeinden wird es am Heiligabend an die Messbesucher verteilt.
Hunderte Lichter strahlten auf dem Weihnachtsmarkt in Eupens Innenstadt. Da hatte es ein kleines Licht, das sich auf dem Weg zur Friedenskirche befand, nicht leicht, Beachtung zu finden. Tat es dennoch. Denn es war ein besonderes Licht. Es war das Friedenslicht, und es kam aus Bethlehem.
In der Friedenskirche wurde es von einer großen Menschenschar erwartet. „Es hat mich sehr berührt“, sagten Wartende. Sie freuten sich, das Friedenslicht mit nach Hause nehmen zu können. Einen feierlichen und besinnlichen Empfang hatten die Pfadfinder organisiert. Seit rund 20 Jahren sorgen sie dafür, dass das Friedenslicht aus Bethlehem in ganz Belgien verteilt wird. In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto „Auf dem Weg zum Frieden“.
An der Flamme einer Kerze in der Geburtsgrotte Christi in Bethlehem wird die Kerze entzündet, die sich als Friedenskerze auf den Weg in die Welt macht. Auf ihrer Reise verteilt sie ihr Licht an tausende von Kerzen, die wiederum das Licht weitergeben. Das Friedenslicht symbolisiert die Hoffnung auf Frieden für alle Menschen.
Hoffnung auf Frieden war für den Gründer der Pfadfinderbewegung ein großes Anliegen. In vielen Texten, die in der Friedenskirche in Deutsch, Französisch und Niederländisch zu hören waren, wurde die Botschaft von Lord Robert Baden-Powell verbreitet: Der Mensch sei in hohem Maße verantwortlich für Leid in der Welt. Es sei falsch, die Verantwortung auf Gott zu schieben. Die Menschen selbst müssten aktiv werden, Angst durch Liebe ersetzen, ein Königreich der Liebe schaffen. Dann würden Armut, Verbrechen, Krieg, Krankheiten aus unserer Welt verschwinden. Diesem Auftrag folgen die Pfadfinder. Delegationen aus ganz Belgien hatten sich in der Friedenskirche versammelt, riefen mit Liedern und Texten zum Einsatz für den Frieden auf.
Unterstützt wurden sie von Pfarrer Darius Tomczak, von Dechant Helmut Schmitz und vom Lütticher Bischof Jean-Pierre Delville. Der Bischof erzählte, vor einem Monat sei er in Bethlehem gewesen, habe in der engen Krypta gestanden. Jetzt stand er vor einem „Ableger“ der Flamme in der Krypta.
Wie das Licht von Bethlehem nach Eupen gekommen ist, erzählt Pfadfinderin Lisa Havenith. Eine Delegation, bestehend aus 14 Pfadfindern aus ganz Belgien, hat sich am Freitagabend am Bahnhof in Aachen getroffen, ist mit dem Nachtzug nach Wien gereist. „Dort trafen wir uns mit Pfadfindern aus der ganzen Welt. Das war sehr beeindruckend“, sagt Lisa Havenith. „Pfadfinder aus ganz Europa, sogar aus Südamerika und aus den USA waren dabei.“ Ein Kind aus Wien war zuvor nach Bethlehem gereist, hatte die Flamme geholt, denn die Friedenslichtaktion ist in Wien zuhause, sie wurde vor rund 30 Jahren vom österreichischen Sender ORF ins Leben gerufen. Von der österreichischen Hauptstadt aus wurde das Friedenslicht verteilt. Am Mittwoch vergangener Woche war die Flamme nach Rom, zum Papst gereist.
Für die belgische Pfadfinderdelegation hieß es nun, die kleine Flamme sicher nach Eupen zu bringen. Gar nicht so einfach, denn geschmolzenes Wachs kann bei Bewegung die Flamme sehr schnell ersticken. Außerdem ist in Zügen offenes Feuer nicht erlaubt. „Wir haben eine Sondergenehmigung von der Bahn“, verrät Lisa Havenith. Die Flamme hat, wie alle Jahre wieder, überlebt. Die Pfadfinder brachten sie vom Bahnhof in Aachen direkt zur Friedenskirche in Eupen.
Erwartet wurde die Flamme von einer großen Menschenmenge in der Kirche, und alle wollten das Friedenslicht mit nach Hause nehmen. Gut vorbereitet erschienen sie. Viele mit einer Laterne, in der die brennende Kerze geschützt ist. „Das Friedenslicht soll lange brennen“, hieß es. Nicht ungefährlich, eine Kerze unbeobachtet nachts brennen zu lassen. „Wir stellen das Friedenslicht nachts in die Badewanne“, erzählten die einen. Auch ein alter Kochtopf oder das Spülbecken seien sichere Orte, meinten andere.
Viele hatten das Friedenslicht nicht nur für sich geholt. „Meine Oma wäre sehr enttäuscht, würde ich ihr kein Friedenslicht bringen“, bemerkte eine junge Frau. „Ich werde das Friedenslicht meinen Nachbarn bringen“, sagte David Carnol aus Eupen. „Vielleicht werde ich das Licht auch am Montag mit zur Arbeit nehmen, für die Kollegen“, fügt er an.
Das Friedenslicht wird auch am kommenden Samstag, zwischen 15 und 17 Uhr vor der St. Nikolaus Pfarrkirche verteilt. Ebenso am Sonntag nach der Christmette und nach der Kinderchristmette in St. Nikolaus und in St. Josef.
Rückblick zur Aktion Friedenslicht 2016
Zum 20-jährigen Jubiläum der Aktion versammelten sich am Sonntagabend zahlreiche Jugendliche in der Eupener Unterstadt, wo ab 18 Uhr in der Pfarrkirche St. Josef die Verteilung des Friedenslichts aus Betlehem gefeiert wurde.
Jugendgruppen aus allen Landesteilen waren gekommen, um ihre Kerzen zu entzünden und so viele kleine Friedenslichter mit auf den Heimweg zu nehmen und so weiterzutragen.
In diesem Jahr stand die Aktion unter dem Thema "Brücken bauen". In den Beiträgen der drei großen belgischen Pfadfinderverbände wurde verdeutlicht, wo die Jugendorganisationen sich heute als Brückenbauer betätigen: sei es beim Projekt 'Open kamp' (Offenes Lager) der Scouts en Gidsen Vlaanderen, beim Kontakt zu Pfadfinderbrüdern aus Syrien über den der frankophone Jungenverband Les Scouts berichtete oder durch die gute Tat, die Unterstützung von gemeinnützigen Aktionen und die Offenheit für alle Kinder und Jugendlichen wie sie die Guides Catholiques de Belgique in den Vordergrund stellten.
Fina Keifens, die Bischofsdelegierte für Ostbelgien, lud denn auch alle Anwesenden ein, dem Beispiel der Pfadfinder zu folgen und das Friedenslicht weiter zu reichen an die Menschen in unserer Gesellschaft, die auf Zuspruch und Licht warten: die Alten und Kranken, die Flüchtlinge und Einsamen Menschen die in unseren Gemeinden oft außen vor bleiben.
Album Friedenslicht 2015
Aktion Friedenslicht aus Bethlehem
Bereits seit 1996 bringen die Pfadfinder der Region Hohe Seen das Friedenslicht aus Bethlehem nach Belgien. Erste Station in unserem Land ist dabei immer das Garnstock-Kloster zwischen Eupen und Baelen. Genau auf der Sprachengrenze wird dort eine Feier organisiert, die alle Grenzen aufweichen und überwinden möchte: Landesgrenzen, Sprachgrenzen, kulturelle und religiöse Barrieren, Generationsunterschiede uvm. In jedem Jahr steht die Feier, die von verschiedenen Jugendgruppen vorbereitet und gestaltet wird, unter einem Thema. 2015 war dies das Thema "Frieden = Hoffnung" und sollte gleichzeitig zu mehr Offenheit für die vielen Flüchtlinge einladen, die der Unfrieden zu uns treibt.