101. Das Bergviertel im Krieg

In den kommenden Tagen gedenkt Europa des Endes des 1. Weltkriegs vor 100 Jahren. Wie sah es während dieses Krieges im Bergviertel aus? Hier einige Berichte und Fotos aus dieser Zeit...

 

1. Weltkrieg

1909 hatte man auf der Judenstraße aus kräftigen Holzbalken einen Aussichtsturm errichtet. In den Kriegsjahren 1914/18 war er für die Zivilbevölkerung gesperrt, da er militärischen Zwecken nutzbar gemacht und als Ausguckposten bezogen wurde. Vereinzelt war jedoch von hier aus ein Blick in „Feindesland“ vergönnt. In einer Notiz heißt es: „Gegen Abend machte ich mit zwei Freunden einen Spaziergang. Wir kamen zum Aussichtsturm auf der Judenstraße, den wir bestiegen. Und sahen wir von dort oben aus in Richtung auf Lüttich ganz deutlich in der Abenddämmerung das Aufblitzen der Kanonenschüsse. Etwa fünf Sekunden nach dem Blitz vernahm man einen dumpfen Knall. Es war das Bombardement der äußeren Forts von Lüttich“.

 

Rotes Kreuz im Einsatz

Nach dem deutschen Überfall auf Belgien war Eupen für kurze Zeit Frontstadt. Die Eupener Kirchen wurden kurzfristig zu Gefangenenlagern. Der Abtransport der Gefangenen bot den Bürgern der Stadt ein nie gesehenes Schauspiel. Ein Augenzeuge berichtet: „Es waren Soldaten verschiedener Waffengattungen. Vor dem Rathaus wurde haltgemacht, und die zahlreichen Gefangenen wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt und für die Nacht in den Kirchen der Stadt untergebracht. Hier blieben sie bis zum anderen Morgen, um dann in das Landesinnere weiter geschafft zu werden. Mir gelang es, Zutritt in die Bergkapelle zu erhalten. Gar traurig sah das Bild aus. Die armen müden Gefangenen hockten in den Bänken. Mitleidige Anwohner der Bergkapelle brachten ihnen Brot und Kaffee. Sie hatten nur einen Wunsch, nämlich zu schlafen. Die Gefangenen schliefen sitzend in den Holzbänken; ihre Wächter dagegen ruhten ausgestreckt auf dem Steinboden zwischen ihnen. Außer in der Bergkapelle waren die Gefangenen – im ganzen waren es rund 4.000 – in den beiden Pfarrkirchen, in der Klosterkirche, in der evangelischen Kirche, in der Werthkapelle und auf dem Heidberg untergebracht. Anderntags begann der Abtransport mit der Bahn. Die Kapuzinerkirche wurde als letzte geräumt…“

 

Kriegsküche in der Borngasse

Die Kriegsküche in der Borngasse versorgte dreimal in der Woche die Familien der Soldaten mit einem kräftigen, schmackhaften Mittagessen. Einige Arbeiterinnen und 13 Schulkinder an der Zahl, die sich mit Kartoffelschälen nützlich gemacht hatten, wurden im ersten Kriegsjahr durch das Christkind beschenkt.


107. Das Bergviertel im Krieg - 2. Weltkrieg

 

Aus den Tagebuchaufzeichnungen von Anna Schmitz, Lehrerin an der Gemeindeschule von Kettenis und wohnhaft auf der Neustraße 34.

 

Kriegsbeginn

Freitag, 10. Mai 1940

Ich werde um 4.45 Uhr wach. Starkes Motorengeräusch von Fliegern, die doch eigentlich hier nichts zu suchen haben. Das anhaltend stark Geräusch macht mich so unruhig, dass ich nach einiger Zeit aufstehe. Flieger sind nicht mehr zu sehen, wohl aber die von ihnen herrührenden weißen Rauchfahnen. Es müssen viele Flieger gewesen sein. Meine Schwester Therese hat zehn Flieger gezählt. Jetzt sehen wir noch 22 nach Osten fliegen.

Die ganze Stadt ist ohne Licht, da wir bisher den Strom aus Bressoux bekommen. Man kann infolgedessen kein Radio hören. Alle Leute kaufen Kerzen. Man konnte nicht telefonieren. Die Kleinbahn fährt nicht, Post wird nicht befördert.

Samstag, 11. Mai

Ich schlafe bis gegen zwei Uhr. Dann wache ich auf durch andauernd starken Geschützdonner. Bei jedem Schuss blitzt es auf. Man hört deutlich Abschuss und Einschlag. Ich bin sehr aufgeregt und beunruhigt und zittere am ganzen Körper. An Schlafen ist nicht mehr zu denken.

In großer Sorge sind alle Eupener um die im belgischen Heer stehenden Eupener Jungen. Jede Verbindung mit ihnen ist natürlich unterbrochen.

Pfingstsonntag, 12. Mai

Die Nacht war noch schlimmer als die vorige. Ohne Unterbrechung erfolgen Schüsse. Man meint, die Einschläge seien sehr nahe. Die Fenster klirren, und das Haus bebt. Wir sind immer noch ohne Strom. Aus Herbesthal und Welkenraedt kommen Flüchtlinge nach Eupen.

Freitag, 17. Mai

Auf der Straße ziehen Truppen durch. Es müssen viele sein. Mittags kommen zwei Offiziere Quartier machen. In meinem Zimmer sollen zwei Mann schlafen. Im Keller alles zurechtmachen für Fliegeralarm.

Samstag, 18. Mai

Da unsere Einquartierung Telefondienst hat im Kolpinghaus, muss das Essen für 11.30 Uhr fertig sein. Ununterbrochen fahren Autos durch, alle zur Luftwaffe gehörig. Fallschirmabspringen, Flakgeschütze, riesige Lastautos mit Benzin, Traktoren mit zwei Anhängern.

Sonntag, 19. Mai

Es ziehen Truppen durch. Wir schenken Bier und Kaffee aus. Mittagsrast auf der Straße. Essensausgaben, Futterausgaben. Es ist sehr heiß. Die Soldaten sitzen auf den Treppenstufen der Häuser. Alle Anwohner sorgen für sie. Abends hören wir durch das Radio, dass unsere Kreise an das Großdeutsche Reich angeschlossen sind.

Mittwoch, 22. Mai

Fliegergeräusch und Flakbeschuss in der Nacht. Weiterer Truppendurchmarsch. Nachmittags Großkundgebung auf dem Sportfeld.

Samstag, 25. Mai

Es ziehen noch vereinzelt Truppen durch. Hier und da hört man von zurückgekehrten Eupener Soldaten. Wir müssen den Luftschutzkeller einrichten. Im Kapitol sind Luftschutzvorträge.

Samstag, 8. Juni

Unser Geld wird 10:1 umgerechnet. Wir werden alle arm. Nirgendwo bekommt man Kaffee oder Seife. Alle Geschäfte sind leergekauft. Wenn es irgendwo Gemüse gibt, stehen die Leute Schlange. Alles ist sehr teuer.

Einzug der Alliierten

Freitag, 1. September 1944

Viermal Voralarm im Lauf des Vormittags. Den ganzen Nachmittag Detonationen, näher und weiter.

Sonntag, 3. September

Flüchtlinge aus Belgien kommen durch. Die Straße voller Militärwagen. In der Lehrerbildungsanstalt im Kloster Garnstock Lazarett, auch im Genesungsheim (Sanatorium).

Montag, 11. September

Nacht sehr unruhig, von 10.30 bis 3 Uhr dauernd stärkere und schwächere Detonationen. Um 5.30 Uhr die ganze Straße voller deutscher Militärwagen. Um 12 Uhr rufen sich die Leute zu, dass die Amerikaner oben um die Ecke kommen. Von der Moorenhöhe waren die US-Soldaten noch von einem Heckenschützen beschossen worden. Ein Rennen auf der Straße, viele stehen in den Haustüren. Ein deutscher Panzer kommt um oben um die Ecke und fährt die Straße hinunter. Dann kommt er wieder herauf und nimmt am Rotenberg Aufstellung. Die Soldaten steigen aus. Aus ihren Zurufen habe ich gehört, dass sie auf die Spitze der Amerikaner warten. Dann fährt der Wagen bis an die untere Ecke. Es fahren Panzer die Straße hinunter. Wir sehen vom Fenster aus den Einzug an. Plötzlich brennt es auch auf dem Markt. Der letzte deutsche Panzer hat von dort auf den ersten amerikanischen geschossen, als er auf den Bach einbog.

Um 18 Uhr höre ich, dass in Eynatten Widerstand geleistet wird. Um 19 Uhr Einschläge in nächster Nähe. Wir laufen zum Keller, da erfolgt ein Einschlag in unserer Straße, vor der Tür der Sparkasse. Gegenüber liegen drei Menschen auf dem Trottoir: Vater, Tochter, Sohn. Der Junge ist tot, der Vater am Kopf verletzt, auch die Tochter verletzt. Frankens Haus hat Beschädigungen an der Mauer. Auch die Nachbarhäuser: Laschet, Kirfel, Fuß, Krankenkasse (Allgemeine Ortskrankenkasse, Neustraße 38), Holler (Der aus Krefeld gebürtige Kunstmaler Alfred Holler, Neustraße 44), Philipps. Die Getroffenen sind bei Franken.

Mittwoch, 13. September

Unsere Straße heißt wieder Neustraße (Nach der Eingliederung Eupens in das Deutsche Reich waren die Neustraße und die untere Bergstraße 1940 in Adolf-Hitler-Straße umbenannt worden. Noch kein Strom. Noch ohne Fensterscheiben, kein Gas.

 

Ardennenoffensive

Freitag, 6. Oktober

Schießen während der ganzen Nacht. Nach Mittag kommen etwa 50 Panzer, leichtere und schwere, die Neustraße herauf. Zu gleicher Zeit ununterbrochen Flieger in der Luft. Radio England meldet Panzerschlacht bei Monschau. Dauernd Detonationen.

Samstag, 16. Dezember

Einschläge obere Neustraße hinter Baltus. Dann im Werth, Rotenberg gegenüber Waisenhaus, Kammgarnwerk, Metzger Köttgen, Kirchplatz Unterstadt.

Sonntag, 17. Dezember

Ruhige Nacht bis 3.15 Uhr. Dann schwache Detonationen. Plötzlich hellrotes Licht. Am Himmel über Bergkapellstraße Leuchtzeichen, rote und weiße. Immer neue. Tiefflieger und Maschinengewehrgeknatter. Gegen 5.30 Uhr ruhig. Ich schlafe bis 8.30 Uhr. Um 9.15 Uhr zum Hochamt. Werde an Ecke Neustraße von belgischen Gendarmen angehalten und zurück geschickt. Alles von der Straße. Lautsprecher: Niemand darf Eupen verlassen und niemand in die Stadt hinein. In der Nacht sind deutsche Fallschirmjäger abgesprungen.

Montag, 18. Dezember

Um 0.30 Uhr nachts Maschinengewehrgeknatter, Bordwaffen, Flak, Tiefflieger, Leuchtkugeln am Himmel, furchtbares Getöse, Splitterregen aufs Dach. Zum ersten Mal seit September Sirene. In den Keller. Furchtbare Krache, Fensterklirren. Einmal meint man, das Haus stürze ein.

Leichtere Fensterschäden in Neustraße und Bergstraße. Es sieht sehr nach Krieg aus. Leute fürchten Evakuierung.

Dienstag, 19. Dezember

Die ganze Nacht hindurch hat eine Artilleriebatterie geschossen, dass das Haus bebte und die Fenster klirrten. Sie steht etwa ein Kilometer von hier auf dem Drüggenborn (Gutshof im oberen Binstert).

Donnerstag, 21. Dezember

In der Nacht erfolgten Einschläge im Stockbergerweg, Kaperberg, Stendrich, Spitalwiese. Abschüssen sollen von deutschen Panzern kommen.

Sonntag, 24. Dezember

Heiliger Abend. Um 15.45 Uhr Adventsfeier und Christmette. Zwischendurch, gerade bei Predigt, heftiges Flakschießen. Fast alle Leute in der Kirche, auch Männer, weinen. Am Heiligabend 1944 wurde das Bergviertel von amerikanischen Kampfeinheiten durchquert. So sah man eine unendlich lange Panzerkolonne von der Judenstraße herkommen, um In den Olengraben einzubiegen. Von allen Seiten, von der Neustraße. Vom Rotenberg und vom Olengraben her kamen Lastwaqenkolonnen, und es schien zu einem unentwirrbaren Knäuel zu kommen. Doch sofort stellten die die Einheiten begleitenden M.P. sich auf, es waren Ihrer 8, lenkten die Kolonnen, die von der Judenstraße her zur Front wollten und anscheinend das Vorfahrrecht hatten, um die frühere Pferdetränke zum Oiengraben. Im Augenblick war alles in bester Ordnung.
Einige Zeit später warf ein deutscher Flieger eine Bombe mitten im Kreuzungspunkt Judenstraße-Bergkapellstraße-Haasberg, und eine weitere hart am Giebel der gegenüber der Kapelle liegenden Häuser, ohne dass Menschen zu Schaden kamen.

Montag, 25. Dezember

Weihnachten. Die ganze Nacht hat es geschossen. Mittags Bescherung. Deutsche Flieger schießen mit Bordwaffen in der Mittagszeit. Zum Keller. Der Strom setzt aus. Der Schlamm der letzten Tage ist durch ziemlich starken Frost in Staub verwandelt worden. Starker Verkehr. Dauernde Staubwolke haushoch, dicht, dass man die Leute auf der Straße nicht sieht. Staub dringt durch alle Fugen, man schmeckt ihn.

Dienstag, 26. Dezember

Zur Zeit der Rundstedtoffensive am zweiten Weihnachtstag 1944, gegen 15.20 Uhr, während der Vesper zum 40-stündigen Gebet in St. Josef, warf ein deutsches Flugzeug auf die von Amerikanern besetzte Stadt mehrere Bomben ab, davon eine auf das Gelände der ehemaligen Tuchfabrik Leonard Peters, unweit der Pfarrkirche, die andere auf die Straßenkreuzung Judenstraße-Bergkapellstraße, Haasberg. Hier gab es einige Verwundete. Durch den Luftdruck wurde die Kapelle stark in Mitleidenschaft gezogen, u.a. wurden alle Kirchenfenster zerstört.

Mittwoch, 27. Dezember

Ganze Nacht Artillerieabschüsse mit Blitz, starker Detonation und Rollen. Unmöglich zu schlafen. Auch tagsüber Abschüsse. Plötzlich, um 18 Uhr, furchtbarer Krach, das Licht schwankt, bleibt aber, Scheiben klirren. Zum Keller. Stille.

Donnerstag, 28. Dezember

Auf dem Weg zur Messe sehen wir die Verheerungen der Bombe von gestern Abend. Viele Scheiben zertrümmert auf unserer Straßenseite, auch bei Theß-Paulus, Gerono. Gegenseite hat auf der Rückfront alle Scheiben zertrümmert, auch Dächer. Drei Bomben (deutsche Flieger) in Spitalwiese gefallen.

 

Kriegsende

Mittwoch, 17. Januar

Erste Nacht ohne Schießen. Bis vor acht Tagen hat es jede Nacht furchtbar geschossen, dass das Haus bebte und die Fenster klirrten. Dann wurde es langsam ruhiger. Ende voriger Woche eine Nacht lang Trommelfeuer, es heißt, dass die Amerikaner eine Offensive begonnen haben.

Montag, 22. Januar

Bergstraße, Neustraße, Rotenberg für allen Verkehr gesperrt. In jedem Haus Nachsuchung nach Uniformen, Waffen, Büchern, amerikanischen Lebensmitteln.

Donnerstag, 22. Februar

Die letzten 14 Tage ziemlich ruhig. Durch den ununterbrochenen, ungeheuren Nachschub sind alle Landstraßen kaputt gegangen. Asphalt zerbröckelt, große und tiefe Löcher. Notdürftig geflickt. Nebenstraßen benutzt, die auch ganz unbrauchbar geworden sind. Die im Jünglingshaus untergebrachten Mützenicher (In den Tagen vor Weihnachten 1944 waren zahlreiche Mützenicher nach Eupen geflüchtet, weil ihre Häuser ständig unter Beschuss lagen und zum Teil schwer beschädigt waren) sind stundenweise auf der Wiese Looten. Haben sehr viel Hunger.

Montag, 7. Mai

Bittprozession nach Stockem. Warmes und sonniges Wetter. Immer mehr Fahnen. Nachmittags um 2.45 Uhr endgültige Kapitulation. Kriegsende. Leute stehen Schlange um Papierfähnchen zu kaufen. Überall wird geziert.

Dienstag, 8. und Mittwoch, 9. Mai

Bittprozessionen nach Bergkapelle und Werthkapelle.


160. Bombe auf das Bergviertel

In unserer Reihe „Geschichte(n) aus dem Bergviertel“ berichteten wir bereits darüber, dass am 2. Weihnachtstag 1944 im Rahmen der Rundstedtoffensive ein Bombenabwurf den Platz an der Bergkapelle traf. Dabei waren nicht nur einige Verwundete zu beklagen, sondern auch ein ziviles Todesopfer, der fünfjährige Junge Alfred Julius Gérard, Sohn der Eheleute Julien Joseph Gérard und dessen Ehefrau Gertrud Johanna Croe.

Laut Sterbeurkunde verstarb Alfred Gérard in Eupen, Kehrweg am 26.12.1944 um 16:45 Uhr. Die Zeitungen nach dem Kriege erschienen erst wieder 1945 so dass wir hier nicht den Unfallhergang ermitteln konnten. Da die belgische Sterbeurkunde leider keine Todesursache erwähnen darf, der Tod aber durch den Hilfsfeldhüter Hubert Comuth gemeldet wurde, jedoch kein Wohnsitz angegeben wurde, wurde zahlreiche Senioren im Bereich Kehrweg bis hin zur Unterstadt befragt. Die Witwe Paul Ludwigs, Anna Heins, welche Ende des Krieges 1944 auf der Bergkapelle wohnte, erzählte, dass dort ein kleiner Junge einer Familie Gérard durch Kriegsgeschehen tot geblieben sei. Mit Hilfe der Zeitzeugen Anneliese Kück, Bergkapellstraße 58 sowie Jos. Gustel Cloot, Bergstraße 160, sowie Willy Rotheudt konnte man noch präzise Angaben erhalten.

An der Gabelung der Bergkapelle/Bergstraße hatte die Deutsche Wehrmacht ein etwa 6 x 4 x 3 Meter großes Wasserbecken errichten lassen, um einen Vorrat für Lösch-Notfälle zu haben. Auf dem gefrorenen Wasser spielten im eiskalten Winter am 26.12.1944 nachmittags, alle Kinder der umliegenden Häuser, nämlich Alfred Gérard (Nr. 54) am Toreingang „Aunder gen Löüv/Leuff“, Franzi und Willy Mattar (Nr. 56), Joseph und Heinz Despineux (Nr. 54), Joseph und Heinrich Mennessaire, Berni Cloot und einige andere, als eine Deutsche Fliegerbombe in der Kreuzung der Bergkapelle-Haasberg-Judenstraße-Bergstraße explodierte und rundum ungeheure Verwüstung anrichtete. Mehrere Kinder wurden leicht verletzt, wogegen Alfred Gérard am Unterleib schwer verwundet wurde und Blut verlor. Seine kleine Mutter Johanna Gérard-Croe beweinte das sterbende Kind auf ihren Armen, bevor es durch amerikanische Soldaten ins Lazarett zum Sanatorium im Kehrweg gebracht wurde, wo Alfred dann verstorben ist.


168. Schmuggler im Bergviertel!

Zu Kriegs- und Krisenzeiten blühte im Grenzgebiet das Schmugglerwesen. Vor rund hundert Jahren führte der Grenzverlauf dazu, dass zahlreiche Schmuggler vom Bergviertel (Te Baaten) zu ihrer gefährlichen Tour aufbrachen. Über diese abenteuerlichen Zeiten berichten die beiden Artikel hier unten...


198. Der 11. September 1944
Am 11. September 1944 rückten amerikanische Truppen über die Unterstadt und das Bergviertel nach Nordosten vor, weiter Richtung Raeren, Eynatten und Roetgen. Nur fünf Jahre nach dem besagten Datum blickte das Grenz-Echo auf die Tage der Befreiung zurück...